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Eichenzeller Geschichte, von Sturmius bis heute

Eichenzell, ein Ort mit Geschichte und Geschichten

„Geschichtswissen verbindet Menschen, fördert das Gemeinschaftsgefühl in einer Kommune und kann erfreulich, spannend und unterhaltend sein"

 

Lassen Sie sich einladen, mit mir in Eichenzells Geschichte einzutauchen. Der Ausflug in unsere Vergangenheit, wird in „geraffter Form“ gehalten sein, denn es ist über die Jahrhunderte so „unendlich“ viel passiert in und um diesen Ort.
Dies alles in eine „solche Einladung“ zu packen, würde den Rahmen sprengen und den Pfad einer kurzweiligen, ganz unakademischen Geschichtserzählung verlassen.

von Klaus Willem Sitzmann

 

Videobeitrag "Geschichte in Bildern"

 

Bevor Eichenzell eine Mitte mit prägenden Gebäuden bekam – und hier dürfte unser Schlösschen, mit den dazugehörenden Wirtschafts- und Funktionsgebäuden in vorderster Reihe zu nennen sein – gab es den Ort bereits seit einigen Jahrhunderten. Geschichtszahlen aus der Frühzeit, niedergeschrieben und belegt, gibt es nicht allzu viele und so dienen wohl nur Auslegungen aus alten Schriften als Basis - für die Ermittlung von Gründungs- und Ereignisdaten.

In den Büchern steht geschrieben, dass Eichenzell erstmalig „amtlich“ erwähnt wird, in der Zeit von Abt Hadamar (927– 956). Und zwar in einer Schenkungsurkunde, in der der Abt der Kunst und Handwerkerschule, die zum Kloster Fulda gehörte, „zwei Huben Besitz in Eichencella“ vermachte bzw. stiftete. Wohl als Zeichen der Anerkennung, aber sicherlich auch verbunden mit dem Wunsch und der Ermutigung nicht nachzulassen, im Streben „schöpferisch in Topform“ zu bleiben! „Künstlerische Zeugen“ dieser Zeit sind zu sehen in Neuenberg, auch sehr beeindruckend in der Michaelskirche und auf dem Petersberg in der Grabeskirche der Hl. Lioba - um einige wenige Stationen zu nennen. Bleiben wir geschichtstreu, da wo es möglich ist allemal und stellen klar, dass diese Stiftung zugunsten der Kunstschule des Fuldaer Klosters, schon von Abt HRABANUS MAURUS (822 – 842) herrührte und von ABT HADAMAR in den Jahren nach 927 „lediglich“ erneuert wird!

Im Bestreben herauszufinden, wann Eichenzell in etwa gegründet bzw. besiedelt wurde, hilft uns durchaus die geschichtliche Überlieferung, dass in der Amtszeit des Abts HRABAN, etwa 30 kleine Gotteshäuser im Umkreis errichtet wurden und davon ausgegangen wird, dass auch die „Zelle im Eichenwald“ eine kleine Kapelle erhielt. Das wäre dann um 822 ff gewesen. Nun gut.

Aber bleiben wir doch mutig bei den „Ermittlungen“ wann Eichenzell anfing zu bestehen und schauen ganz zurück ins Jahr 744.

STURMIUS baut im Auftrag des Missionars Bonifatius - der auf eine Bitte hin, von dem Hausmeier Karlmann (Sohn des Karl Martell, 741 verst.) ein Stück Land übereignet bekommt (Karlmann Schenkung 743/44 genannt) ein Kloster in Fulda und wird auch dessen erster Abt. Nun beginnt die Zeit, in der Benediktinermönche in die (Ur) Wälder geschickt werden, um zu roden, damit Flächen für den Anbau von Versorgungsgütern für das Kloster Fulda gewonnen werden konnten. Die ersten Zellen entstehen und zunehmend auch kleine Siedlungen. Die Wirkungsorte der Mönche tragen am Ende ihres Namens alle die Silbe – ‚zell‘ und befinden sich im Rang einer „auswärtigen Station“ des Klosters.

Dann - im Jahre 778 - fielen kriegerische Sachsen ins Land ein und stießen sogar vor - bis an den Rhein. ABT STURMIUS ließ aus Sorge um Leib und Leben der Mönche das Kloster evakuieren, als die Sachsen auf dem Rückzug waren. Die Sorge um die in Fulda aufbewahrten Gebeine, des 24 Jahre zuvor ermordeten HL. BONIFATIUS, war gewiss genauso groß (wenn nicht grösser?), und so verließen sie alle das Kloster samt Reliquien des GROSSEN MISSIONAR UND GOTTESMANN und rasteten in der ersten Nacht gleich in der dem Kloster am nächsten gelegenen Zelle: „dort wo die Fliede in die Fulda einmündet“. Hier ist Premesteszella (Bronnzell) gemeint. Diese Notiz des EIGIL, Schüler des Klosters und 818 sein 4. Abt, deutet daraufhin, dass auch in Eichenzell eine Zelle, im Dienst des Klosters, existierte - zumal am Fluss und zwischen Bronnzell und Rönshausen (der Ort findet schon sehr früh Erwähnung) gelegen.

In den Geschichtsbüchern gibt es noch die eine oder andere Darstellung und Auslegung „wie alles gewesen sein kann“ – darauf näher einzugehen habe ich verzichtet - es würde zu weit führen und den festgesteckten Rahmen dieses Ausflugs in die Eichenzeller Historie sprengen.

Außerdem wollen wir uns nun doch mehr den Zeiten widmen, in denen RITTER – aber auch PFARRER „den Ton angeben“ – hier in unserem Heimatort mit der Endung „ZELL“.

 

ZEITSPRUNG

Dort, wo unsere Kirche heute steht, gab es bereits um 1340 auf dem sogenannten Kirch-hügel eine Kapelle, die von einem Friedhof flankiert wurde. Das Kirchlein wurde seinerzeit vom Adelsgeschlecht der Ebersberger gestiftet. Wigand von Ebersberg, Spross dieses Rittergeschlechts, das Eichenzell schon geraume Zeit „im Blick“ hatte, stiftete zudem 1345 den Katharinenaltar für die kleine Kapelle. WIGAND gilt als der erste Ebersberger, der geschichtsfest in Eichenzell „amtiert“ und Besitz hatte. Es wird davon ausgegangen, dass auch schon zuvor, hier das Adelsgeschlecht über Besitztümer verfügte – offizielle Dokumente darüber gibt es nicht.

Im Jahr 1511 dann, beschenkte ein Nachfahre Wigands - Junker Dieterich von Ebersberg die gestiftete Kapelle mit einem gotischen Taufstein. Dieser ist heute noch zu bewundern: „in Diensten von St. Peter und Paul“, der Kirche unserer Heimatgemeinde.

 

URKUNDLICHE ERWÄHNUNG 1483

Diese Geschichtszahl ist für Eichenzell eine sichere Größe, da sie urkundlich festgeschrieben ist. Das Ebersberger Adelsgeschlecht hatte nun schon länger seinen festen LEBENSRAUM und BURGSITZ in Eichenzell und vergrößerte sich „unaufhaltsam“. Inzwischen ist Ritter Dieterich Chef des Eichenzeller Burgsitzes und regelt, eben im Jahr 1483, die sorgenfreie Zukunft seiner Gemahlin Barbara, mit dem sog. „WITTUM“ – eine Art Erbe oder Vermächtnis – dass sie, Barbara, Herrin des Burgsitzes bleibt und über reichlich Land, Wiesen und weitere Güter verfügen kann – im Falle des Ablebens ihres Gatten.

Ritter Dieterich von Ebersberg starb 1516 und hinterließ 2 Buben und 2 Mädchen. Der jüngere der Buben, Georg, wurde bald Haupterbe des Eichenzellerischen Besitzes der Ebersberger, nachdem sein Bruder Hans, recht jung, im Jahre 1537 verstarb. Auch Ritter Georg erkannte bald Raumnot im „Haupthaus“ des Burgsitzes derer von Ebersberg und vergrößerte das Renaissance-Schloss entsprechend.

 

Kommen wir zur „magischen“ und baugeschichtlich bedeutenden Jahreszahl 1548. Sie gilt als das amtliche Entstehungsdatum des Schlösschens in seiner annähernd jetzigen Form. Auf einen Wappenstein gemeißelt, ist diese wichtige Jahreszahl noch heute am Rathaus zu sehen. Ritter Georg heiratete 1551 Brigitta Zollner von der Hallburg. Die beiden wurden bald mit Töchterchen Barbara beschenkt, die das Familienglück perfekt machte. Dennoch: Georg „enteilte“ der Familienidylle - ein Jahr nach Geburt des Kindes - und ging als Rittmeister in den Dienst des Fürstbischofs von Würzburg, der gegen Markgraf Albrecht von Brandenburg-Kulmbach zu Felde zog. Georg kam dabei am 11.04.1553 um. Der Name des Geschlechts der Ebersberger war damit ausgelöscht und auch der Niedergang der Diederichsen Linie war hiermit besiegelt.

Dem Burgsitz der Ebersberger in Eichenzell kam zunehmend die Bedeutung eines Altersruhesitzes für verbliebene Witwen zu, denn in den vergangenen Jahren musste das Schloss bis zu vier Familien „beherbergen“ - deren „Vorstände“ alles Frauen waren und die „oh weh“ allesamt das Schloss ohne Gemahl bewohnten.

Es fehlte also weit und breit ein Ritter, der den Mannesstamm eines Geschlechts hätte fortbestehenlassen können. Doch dann kam wieder Leben in die „Bude“ - also in die Schlossgemächer!

 

Die Wende brachte der Spross einer wohlhabenden Familie aus Thüringen.

Sein Name: Conrad Thilo von Berlepsch. Der Junge aus wohlhabenden Hause wurde am 12.10.1540 auf Schloss Thomasbrück - welches Vater Sittich III. vom Kurfürsten von Sachsen gekauft hatte - geboren. Curt Till (so wurde er allgemein gerufen), der dann aufstrebende Sohn, war hochgebildet – studierte an der Uni Leipzig, auch einige Jahre in Frankreich (ab 1559) und unternahm Bildungsreisen, vornehmlich nach Dänemark, zusammen mit seinen Brüdern Hans Philipp und Hans Wilhelm.

Nach der Rückkehr in hiesige Gefilde, um 1564, ließ er sich von Fürstabt Balthasar von Dermbach zum Fuldischen Rat bestellen. Eines schönen Tages richtete sich sein Blick auf Eichenzell, inzwischen etwas verwaist und „Ritterlos“ und erspäht dann auch rasch Barbara, die junge Tochter (17) des 1553 zu Tode verwundeten Rittmeisters Georg von Ebersberg.

Im Jahre 1569 wird geheiratet und das nicht ungern, denn Barbara bringt einiges mit in die neue Verbindung zweier Adelsgeschlechter! Die Stammväter der Berlepschs übrigens, waren ehemals in Böhmen zu Hause.

Der Jungvermählte vergrößerte das Schlösschen erneut, etwa um 1570, zu der Größe und Gestalt, wie wir es heute kennen.

In Fulda machte sich Curt Till bald einen Namen und wurde, inzwischen Buchonischer Ritter (Ritterschaft Kanton Rhön und Werra, Ursprung im 15.Jh.), Fuldischer Rat und wirkte in politischen Belangen des Hochstifts mit. Am 7. Aug. 1589 stirbt Thilo von Berlepsch, mit nur 49 Jahren, in Eisleben und hinterlässt seine Frau Barbara, fünf Töchter und sieben Söhne !

 

Ein Nachfahre des Curt Till: Sittich Herbold - Graf von Berlepsch und Herr auf Eichenzell war es dann, der um 1700 den Verkauf des Guts und des Stammsitzes seines Geschlechts, also Burg Eichenzell, betreibt und dann 1704 an den Fuldischen Geheimrat Ludwig von Schleiffras verkauft. Sein Bruder Adalbert von Schleiffras ist zu dieser Zeit Fürstabt von Fulda (1700-1714). Konstantin von Buttlar (1714 -1726) kaufte im Jahre 1714 das Eichenzeller Schloss und trat von dort (1725) eine Reise nach Wien an, von der wir später noch hören werden.

 

DAS SCHLOSS UND SEINE TRABANTEN

Schon lange bevor Sittich – Graf von Berlepsch – den Eichenzeller Besitz 1707 veräußerte, übrigens zur großen Freude der Fuldaer Fürstäbte, die durch diesen Kauf einen beträchtlichen Machtzuwachs hierzulande verbuchen konnten – sahen wir ums Schlösschen herum Wirtschaftsgebäude und Stallungen, eine Brauerei mit Scheune, ein kleines Eckhaus für den Ortsschäfer und sogar eine Schmiede. Ihr gegenüber, also am östlichen Rand des Schloss- und späteren Pfarrgartens, stand eine stattliche Scheune. Diese Scheune, sie wurde zum Ende der 1960er hin abgerissen, hatte es in sich. In der Mitte gab es ein riesiges Tor, hinter dem ein voll- und hochbeladener Heuwagen bequem Platz hatte. Links gab es ein kleineres Tor. Hinter diesem wurde unten Holz (es gab eine Zwischendecke) und oben Stroh u.ä. gelagert. Eine Entsprechung gab es auf der rechten Seite der „Herrnsschörn“ oder auch „Poarschschörn“ – wie das Gebäude genannt wurde. Hier stand der gemeindliche Leichenwagen, wenn er nicht im Dienst war und später der Bulldog von Eduard Weber, dem Schmied.

Die Grundarchitektur der Scheune war in Fachwerk gehalten. Sogenannte „Wettbrääder“ wurden angebracht, die von einer Art Nut- und Feder-System zusammengehalten wurden und verhindern sollten, dass Regen und Schnee hineinwehen und „feuchten“ konnten. Unter dem Satteldach sollte es einen Streifen Mauerwerk gegeben haben, denn dort war das sogenannte Allianzwappen des neuen Familienverbunds - der Ebersberger und der Berlepschs - in Stein gemeißelt. Das Wappen wurde beim Abriss der Scheune, um 1967/68, von Eduard dem Schmied und dessen tapferen Söhnen Ernst und Theo gerettet! Zu bewundern ist es noch heute - und zwar im Sockelgestein der ehemaligen Schmiede, in der Turmstraße Nr.8.

 

Aber schauen wir noch einmal kurz zurück in der Geschichte unseres Heimatortes. In all den Jahrhunderten war das Schlösschen, das beständig an Größe zunahm, gewissermaßen der „Zentralbau“ von Eichenzell. Eine richtige Kirche gab es nicht – nur die Kapelle, die um 1340 von der Adelsfamilie der Ebersberger gestiftet und auch mit einem Katharinenaltar und später dem Taufstein beschenkt worden war. Wir erinnern uns?

 

DAS GEISTLICHE KAPITEL

Die nachfolgenden Ausführungen haben nicht wenig mit Pfarrerpersönlichkeiten zu tun, die in Eichenzell erstaunlich engagiert und ideenreich an der Gestaltung und dem Vorwärtskommen des Ortes mitgewirkt haben!

Johannes Michael Riemenschneider kommt 1785 nach Eichenzell und wird der erste Pfarrer hier. Er richtete sich im Schlösschen eine Pfarrwohnung und im 3. Stock einen Kirchraum ein, in dem er die Hl. Messe hielt. Pfarrer Riemenschneider wurde 1814 versetzt. Ihm folgte Johann Adam Glück. Was für ein Glück, denn unter seiner Regie wurde von 1832 – 1834 eine neue, „richtige“ Kirche gebaut, die am 01.04.1834 von Bischof Pfaff geweiht wurde. 1835 wurde Johann Adam Ney Pfarrer - wiederrum gefolgt von Johann Baptist Traud, welcher dann insgesamt 35 Jahre (1846 – 1881) im Amt bleibt. Der neue Kirchenmann hatte nicht nur eine große Gemeinde zu betreuen und auch zu verwalten – nein, er kümmerte sich zudem um die innere und äußere Ausstattung der neuen Kirche von 1834. Und so schaffte er die erste Turmuhr ran und auch die beiden Seitenaltäre von „Peter und Paul“, haben wir ihm zu verdanken.

 

Im sog. Kulturkampf im Fuldaer Gebiet, fielen kirchliche Einrichtungen und Besitztümer dem Staat zu, was auf die Säkularisierung 1803 zurückzuführen ist. Demzufolge musste Pfarrer Traud seine „Poarschwohnung“ im Schlösschen 1875 verlassen und in den sog. „Hauehof“ - auf dem Gebiet der „Domäne“ gelegen - umziehen, weil die Kirchengemeinde die Kündigung durch den Preußischen Staat erhalten hatte.

Das Schlösschen wurde nun an einen Schmied verpachtet, der nicht von hier war, recht bald scheiterte und das Schlösschen aufgeben musste.

 

Im Jahre 1878 schon, konnte die Kirchengemeinde das Schlösschen für die Summe von 3.263 Mark ersteigern und Pfarrer Traud die vertrauten Räume des Schlösschens erneut beziehen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die 3263 Mark, zur Wiedergewinnung des Pfarrhauses/Schlösschens, Pfarrer Johann Baptist Traud der Kirchgemeinde vorstreckte. Nach 35 Jahren im Dienst am Menschen, diversen Belangen der Gemeinde und im Auftrag „seines und unseres Herrn“, starb der Kirchenmann 1881 im Alter von 75 Jahren. Noch zu Lebzeiten vermachte er der Eichenzeller Schule 1000 Mark mit der Maßgabe, dass von den Zinsen Bücher für die ärmsten Kinder des Dorfes zu kaufen sind.

Pfarrer Enders aus Lütter wurde kurze Zeit Pfarrverweser im Ort, gefolgt von Nikolaus Füller, der zunächst Hilfspfarrer wird und 1886 dann zum ordentlichen Pfarrer Eichenzells ernannt wurde.

Das Schlösschen hatte einige Jahre keine „pflegende Hand“ erfahren, und so fasste sich der neue Pfarrer gleich zu Beginn seiner Amtszeit ein Herz und ließ das Pfarrhaus/Schlösschen recht ordentlich herrichten. Ganz erstaunlich ist die Tatsache, dass Nikolaus Füller auch den Brückenbau im Ort mitgestaltete und vorantrieb. Auch die Bahnlinie von Fulda nach Gersfeld war ihm ein wichtiges Anliegen, das er ebenfalls engagiert förderte und begleitete. Man staunt!. Und so ist es bedauerlich für die Menschen im Dorf (ich vermute das), dass Pfarrer Füller schon im Alter von 50 Jahren verstarb.

Im Amt folgte 1890 der Geistliche Paul Göb. In seiner Zeit wird das Denkmal mit Marienstatue auf dem Kirchplatz – zu Ehren der Toten des Deutsch/Französischen Krieges 1870/71 – errichtet. Auch die recht lange Kirchentreppe, hinunter zur Fuldaer Straße hin, haben wir ihm zu verdanken. Zur Freude vieler Brautpaare, die ihre ersten Schritte, als frisch Vermählte auf der Treppe „hinunterschwebten“ – nicht selten direkt vor die Linse von Karl Schäfer – unserem „Belderhöse“.

 

DER DEAL DES PFARRER GÖB

Kehren wir zurück ins Dorfgeschehen um 1896. Pfarrer Göb ist noch im Amt und das mit voller Kraft. Eine Aktivität des Pfarrers möchte ich etwas näher beschreiben, denn sie wirkt m.E. bis in unsere heutige Zeit hinein und kann mit einer sanften Portion Patriotismus auch als VERMÄCHTNIS gesehen werden.

Schauen wir uns nun den „Göb`schen Akt“ von 1896 genauer an. Der Pfarrer trat an den Kirchenvorstand heran und legte diesem nahe, dass zur Domäne gehörende „Schäferhäuschen“- an der unteren Ecke der westlichen Schlossmauer zu kaufen. Nun, damit nicht genug. Göb weiß, dass zu dem „Schäferhäuschen“ eine kleine Stallung gehört, sowie ein Gras- und Pflanzengarten. Der Pfarr/Schlossgarten ist seinerzeit von bescheidener Größe und der Ankauf der oben beschriebenen Immobilie, mit dazugehörendem Grund, würde ein beachtlicher Zugewinn für die Gesamtanlage bedeuten!

Der „Handel“ klappt. Ab dem 1. Januar 1897 gehörte das „Schäferhäuschen“ der Kirche. Geschichtlich ist diese Transaktion delikat, denn wir verdanken also dem „Schäferhäuschen“ und seinem dazugehörenden „nicht ganz kleinen LANDSTÜCK“ die Größe des heutigen Schlossgartens !

Doch bleiben wir korrekt und fügen an, dass der „neue“ historische Pfarr- und Schlossgarten von 1897 noch um einiges größer war, als er uns heute zur Verfügung steht, weil er im Zuge der Ortskernumgestaltung 1969/70 „ordentlich Federn lassen musste“, zugunsten der neuen (breiteren) Straßenführung in der Ortsmitte von Eichenzell.

Wir können also festhalten, dass das „Schöffeschhüse“ eine lange und bedeutsame Geschichte vorzuweisen hat und allemal mit dem Areal unseres Renaissanceschlosses eng verbunden war und (im Geiste) noch ist. So wie die Alte Brauerei mit Scheune und die Schmiede auch, deren Urhaus ja heute noch existiert. 1969 wurde das „Schäferhäuschen“ abgerissen, ohne böse Absicht – es war der Zeitgeist (Umgestaltung Ortsmitte) der Tribut forderte!

 

Zurück

Der Pfarr/Schlossgarten hatte also durch den Zukauf eine stattliche Größe erreicht, doch für`s „Schäferhäuschen“ hieß es noch in 1896 Abschied nehmen. Es war über seine lange „Amtszeit“ hinweg baufällig geworden und wurde abgerissen. An der gleichen Stelle wurde ein neues, kleines Haus errichtet, das selbstverständlich den Namen „Schöffeschhüsee“ erhielt. Keine Frage!

 

ZEITSPRUNG!

Im Jahre 1948 erkannte Elektromeister Emil Herber, Lage und Charme dieser historischen Ecke, am unteren Ende der westlichen Schlossmauer, nahm Geld in die Hand und baute das kleine Haus innen so aus, dass sich Eichenzell fortan über einen Laden mit Elektro-artikeln freuen konnte. Einige Jahre später zog Hermann König mit seinem „unerschöpflichen Sortiment für den Alltag“ ein. Er baute dann auf der anderen Straßenseite ein Wohnhaus mit Laden und machte damit Platz für Edwin Weller, der fortan „Printmedien“ verkaufte. Zudem: HB und Overstolz, Eckstein und Astor. Und: Lotto -Toto - Rennquintett !

Tja, hier- im und am „Schöfeschhüsee“ – wurde `was geboten, meine Damen und Herrn!

Der „Hit“ aber all derer, die hier in dem kleinen Haus einer Tätigkeit nachgingen und auch menschliche Spuren hinterlassen haben, sollte aus Ried kommen, seines Zeichens Schuster sein und Ernst Weichlein gerufen werden. Schon bald hatte dieser Mann den „Ehrentitel“ „s´Schöstere“, der, sollte Ernst W. hinter sich greifen und noch `n Fläschchen Hochstift über den Annahmetresen hieven, fast zärtlich ´rüberkam.

Hier, an der unteren, westlichen Seite der Schlossmauer, trafen sich Leute allen Alters und

machten Politik am Nachmittag. Es wurde das Dorfgeschehen „durchgelassen“ – wobei Fußball naturgemäß ganz oben rangierte. Aber auch Blicke zurück aufs vergangene Wochenende: „Kermes, Freesehuise, Lenzbar“ usw. waren „gängiges Material“ für den „Afternoon Talk“. Es wurde gelacht, gefrotzelt und der Kopf gesenkt, wenn eine traurige Nachricht den Treffpunkt erreichte. Ich erinnere an Günther Böhm, der mit „Fernandel“ Ernst Diegelmann, 1965, wegen einer Auslieferung in die „Gichemich“ fuhr, verunglückte und sein Leben ließ. Ernst D. hatte Glück! Ich erinnere mich gut daran, denn ich war damals vorn, am „Hotspot“ und dreizehn !

Es war eine gute und schöne Zeit, damals! Die Mädchen waren „sittsam“, die Burschen „schneidig“... Na ja, an dieser Stelle darf hemmungslos geschmunzelt werden - aber so ähnlich war`s doch – stimmt´s etwa nicht?

In der Summe dieser Geschichten aus der Eichenzeller Historie wird deutlich, dass am, im und ums Schlösschen herum stets Menschen waren. Ganz früh die Ebersberger Ritter, gefolgt vom Berlepschen Geschlecht und danach zahlreiche Pfarrer. Der letzte Geistliche als Schlossherr war Herrmann Josef Heim, mit der unvergessenen Haushälterin Frau Hanselmann, die, mir dem Messdiener, damals manche süße Frucht aus dem „Poarschgoade“ in die Hand drückte. 1964 konnte dann Herrmann Josef Heim (Pfarrer von 1955 bis 1977) mit „Poarschköchin Hanselmann“, in das neu gebaute Pfarrhaus, neben St. Peter und Paul, umziehen.

Im Jahr 1973 gab es den Wechsel zur jüngeren Pfarrergeneration, die natürlich von den seinerzeit in die Zukunft gerichteten Veränderungen, rund um die Kirche, partizipierte. Arnulf Hummel kommt. Wird erst Kaplan – und ab 1977 Pfarrer von Eichenzell. 1981 dann, wird gefeiert: der Erweiterungsbau der St. Peter und Paul Kirche ist fertig und wird eingeweiht. Das Pfarr- und Jugendzentrum auch, nachdem 1979 die Alte Eichenzeller Schule abgerissen wurde.

 

REMINISZENSEN

Eichenzell hatte unendlich viele Namen in der Bürgerschaft, die vor allem bei den Alt-Eichenzellern noch klingen, wenn der Blick zurück auf unsere Geschichte gerichtet wird.

Da fällt mir Wilhelm Bernhard ein, Bürgermeister, der von 1911 – 1946 im Amt war und zahlreiche Veränderungen zum Wohl der Gemeinde anstößt und auch realisierte. Nicht viel anders handhabten es Josef Herber, Bürgermeister von 1946 – 1956 und der unvergessene Karl Ebert, der im Jahre 1956 Josef Herber ablöste und 1960 1.hauptamtlicher Bürgermeister von Eichenzell wurde.

Und waren da nicht auch „unsere Barmherzigen Schwestern“ - die Vincentinerinnen Schw. Maria Luise, Iduara und Silesia? Sie begleiteten uns durch die gesamte Kindheit und waren auch sonst in der gemeindlichen Sozialarbeit über Jahrzehnte tätig.

 

Nun, jede Reise endet irgendwann. Auch dieser „geraffte Trip“ in die Vergangenheit unseres Heimatortes findet nun zum Schluss. Unser Schlösschen stand in meinen Ausführungen schon irgendwie im Mittelpunkt, mit all den Menschen die es bewohnten und belebten. Da waren die Ebersberger Ritter, zahlreiche „anpackende“ Pfarrer aber auch Fürstäbte des Fuldaer Hochstfifts.

 

Die Geschichte unseres Dorfes ist doch um einiges umfangreicher als hier beschrieben. Deshalb darf ich an dieser Stelle unser Heimatmuseum empfehlen – in dessen Räumen Geschichtsinteressierte ganz sicher auf ihre Kosten kommen werden.

 

Kurzer Blick noch in die 1960er

Das Jahr 1963 steht dann ganz im Zeichen des Aufbruchs und der Veränderung. Man blickte nach vorn und setzte Zeichen. Die „Weltlichen“ - also die Gemeinde - kauft das „gebrechliche“ Schloss für 25000 DM von der Kirchengemeinde und baut es von 1969-1971 aufwändig um. Ab da ist das Schlösschen der Verwaltungssitz der Großgemeinde Eichenzell. Bis heute.

 

OKAY, EINEN HABE ICH NOCH

 

Darf es ein Trauerfall sein?

Der Fuldaer Fürstabt Konstantin von Buttlar (1714 – 1726) der sich das Schlösschen 1714 als Sommerresidenz ausgesucht hatte, bricht 1725 mit großem Gefolge nach Wien auf, um Kaiser Karl lV und die Kaisermutter Anna zu besuchen. Es gelingt alles erstaunlich gut. Er bekommt Audienz bei der Kaisermutter – was sein großer Wunsch gewesen war - und wird auch beim Kaiser vorgelassen. Überhaupt - es war eine einzige „Feierei und Hetz“ bei Hofe, die erst nach einigen Monaten, „wegen Erschöpfung“, ein Ende fand ! Die Heimreise der illustren Gesellschaft aus hiesigen Gefilden, dauerte - man staune - 24 Tage! Endlich angekommen in der Sommerresidenz zu Eichenzell, stirbt „der Konstantin“ sogleich und seine Augen erblicken das geliebte Fulda - wo sich der Amtssitz des Fürstabts befand - nicht mehr.

Nachfolger im Eichenzeller Schloss wurde 1726 Fürstabt Adolph von Dalberg. Dieser hatte mehr und anderes im Sinn und ließ um 1730, das von Johann Dietzenhofer, um 1710, gebaute, recht kleine Landschlösschen, auf dem Gebiet des heutigen Schloss Fasanerie, aus- und größer bauen.

1739 schickt sich Fürstabt und späterer Fürstbischof Amand von Buseck an, die barocke Sommerresidenz in ganz stattlicher Größe bauen zu lassen, dergestalt, wie wir Eichen-zeller Schloss Fasanerie seit eh und je kennen. Baumeister war Andreas Gallasini.

1750 ist das Werk vollendet – der Fürstbischof kann nun „Feste“ feiern.

 

Das war`s dann doch. Mir hat`s mächtig Spaß gemacht zu stöbern und zu entdecken, wie bunt und ereignisreich sich die Eichenzeller Geschichte – vor allem ums Schloss herum – darstellt. Und so wünsche ich mir, dass es „Alten wie Neuen“ Eichenzellern genauso geht, und sie sich nun in der Auffassung bestätigt fühlen, in einem Ort mit bewegter Vergangenheit und ganz gewiss auch spannender Zukunft zu leben.

 

Klaus Willem Sitzmann
März 2022


Bild EH1

Wir sehen das wohl älteste Foto von Eichenzell.

Wenn man richtig vermutet und das Bild betrachtet, dann ist hier bereits der neue Bahndamm zu sehen. Das wiederum gibt uns die Auskunft, dass diese Aufnahme um 1890 entstanden ist. Was sehen wir noch, v.l.: das Anwesen von „Fernandel aus Paris“ - unserem unvergleichlichen Ernst Laibold. Darüber die Gastwirtschaft Kramer. Darunter, das Haus mit dem weißen Giebel und Scheune – das „Gugge-Gehöft“. Die imposante Fachwerkrückseite und die Gebäude daneben sind das landwirtschaftliche Anwesen mit dem Hausnamen „Laibolds“. Darüber „thront“ unsere St. Peter&Paul Kirche im Zustand von 1834. Rechts davon die alte Schule und die stets zum Schloss gehörende alte Brauerei samt Scheune. Ende des 19. Jahrhunderts kaufte der Zillbacher Bernhard Faust das schöne Fachwerkhaus und führte eine Gastwirtschaft mit seiner Frau Josephine. 4 Kinder brachte diese Verbindung hervor. 4 Mädels. Eine davon, Maria, übernahm die Wirtschaft etwa in 1927, heiratete alsdann den Eichenzeller Karl Hartung und da ging´s dahin – mit fröhlichen Stunden, in historischen Räumen. Bis der Krieg kam. Aber das ist ein anderes Thema…
Vor dem Schlösschen ganz rechts, das Haus eines gewissen Heilmann. Dieser hatte eine Tochter - Anna. Franz Köhler, der Schreiner, heiratet Anna, die etwas später 2 Töchter gebar. Wir kennen sie gut: Edith, die Chefin des A&O Ladens und Schwester Ria, die mit anpackte und in der Küche das Sagen hatte!
Im Vordergrund dieser ältesten Aufnahme sehen wir unbebautes Gelände - die „Betz-Aue“, eine Wiesenfläche, die damals noch zur Eichenzeller Domäne gehörte. Diese verkaufte nach 1900 einige Landstücke, sodass in der Löschenröder Strasse (Sachsenhausen) gebaut werden konnte!


Bild EH2

Am Hof. So wurde das Areal der früheren Domäne im Volksmund genannt. Gemeint war in der Regel aber das Herrenhaus. Wir sehen hier Menschen und Maschinen im Saisonalltag. Auf der linken Seite sind die Brüder Latsch als Heizer (links) und Maschinenführer zu sehen. Eine berühmte Eichenzeller Aufnahme von einem unbekannten Fotografen, der wahrscheinlich um 1900 von Lehrer Zentgraf beauftragt wurde, Eichenzell abzubilden.


Bild EH3

Pfarrer Johannes Adam Glück (1814 – 1835 im Amt) führte Regie beim Bau der ersten „richtigen“ Kirche in Eichenzell. Bauzeit war von 1832 – 1834. Weihe war am 1.4.1834. Das Foto stammt aus dem Jahre 1896, der Fotograf ist unbekannt. Dazu gibt es eine Theorie (darüber sprach ich oft mit Otto Herber), die vielleicht an anderer Stelle zum Besten gegeben wird.


Bild EH4

Dieses Haus schreibt Geschichte ´ohne Ende` !

Ein gewisser Herr Vomberg (Großvater von „Herri“ Heribert Vomberg, unserem unvergessenen „Weckbäcker“ von Eichenzell) baute dieses Haus unterhalb der St. Peter&Paul Kirche im Jahre 1889. Schon ein Jahrzehnt später erwirbt es Josef Kramer und eröffnet eine Gastwirtschaft. Die Weinlaube, hier noch schön zu sehen, war lange Jahre ein „gastronomisches Highlight“ im Ort und wurde gern und oft besucht. Im Jahre 1966 allerdings musste dieses „Refugium der Freude und Geselligkeit“, einem Diktat der Veränderung „ im Durf “- weichen! Eine Strassenverbreiterung, auch in der Schlossgemarkung, war der Grund. Platz sollte geschaffen werden. Es ist dann das Jahr 1954 dass Otto, Sohn des Josef und seine Frau Maria, die Gastwirtschaft übernehmen und betreiben. Der Staffelstab an Sohn Goswin und dessen Frau Marlene, wird im Jahre 1980 übergeben. Seit 2004 führt deren Sohn Christian mit Ehefrau Tanja das Gasthaus und den Hotelbetrieb.


Bild EH5

Eine fesche Kirmestruppe auf der Treppe bei „Werts“- Gasthaus Kramer. Die „Loge“, am oberen Bildrand, ist gut besucht und Teil der beliebten Weinlaube.


Bild EH6

Noch hat unsere Pfarrkirche einen „Deckel“ auf dem Turm. Also ist`s eine Aufnahme von vor 1907. Schön zu sehen ist die Mühlgrabenbrücke, mittig die alte Schule, rechts „Schäbbe“ und links, mit weißem Giebel s`“Stey`s Hüsee“.


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Spezielle Blickachse! Vom Kirchturm her sieht man das Schlösschen im Zustand der 50er Jahre. Links der Giebel der „Öwerwertschaft“, die damals noch im Besitz der Familie Hartung ist. Darüber – links – lugt „Dewesse“ heraus. Hier hatte der langjährige Bürgermeister Wilhelm Bernhard u.a. seine Amtsstube. Am oberen Ende der Fotografie – links – sieht man: nix ! Heute ist hier die Munkenstraße und inzwischen gut ausgebaut. Die ehemalige Domäne sieht man in der rechten, oberen Bildecke.


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Alte Aufnahme des ehemaligen Burgsitz von 1901, mit Lehrer Zentgraf davor.


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Wappenstein mit Wappen des Fuldaer Fürstabt Adolph von Dalberg (1726-1737)


Bild EH9

Das Schlösschen in den 50ern. Hier sieht man sehr schön auch den früheren Schlosseingang/Portal, über dem das Wappen des Fuldaer Fürstabts Konstantin von Buttlar (1714-1726) angebracht ist.


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Nordwestliche Ansicht


Bild EH10

Ein Prachtbild, oder?  Die nordöstliche Ecke des Schlösschens und die Mauer, zeigen hoch zur früheren Schlossbrauerei und der dazu gehörenden Scheune. Die Kirche lugt hinter der Alten Schule hervor – und rechts steht das Eichenzeller Backhaus 2!


Bild EH11

Die Alte Post, in zeitgemässem Fachwerk links, ist ferner unsere Pfarrkirche zu sehen und hinter dem blühenen Baum schaut ein stück von „Bäerme“ hervor. Hier hatte viele Jahre Fred Pötzl seinen Damen und Herren „Friseurstützpunkt“!


Bild EH12

Bis 1969 war dies der Anblick, dem wir täglich begegneten. Unser Eichenzeller Wahrzeichen in einem braun-grau, das sich uns über die Jahrzehnte einprägte und wie es mir persönlich recht gut gefiel.


Bild EH13

Totensonntag. Kranzniederlegung durch die Ffw. Eichenzell am Kriegerdenkmal, das im Pfarr- bzw. im Schulgarten unterhalb der Kirche seinen Platz hatte. Es wurde dann Ende der 60er in den Schlossgarten versetzt.


Bild EH14 - EH15

Das Kriegerdenkmal in der Ortsmitte. Auf dem nächsten Foto sehen wir das ganze Dorf – auch die „Großkopferten“ – bei der Einweihung des Ehren- und Mahnmals, unterhalb von Kirche und alter Schule. Wir schreiben das Jahr 1922.


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Kurz vor der Renovierung, Ende der 1960er, fand in Eichenzell der Kreisfeuerwehrtag statt. In der guten alten Zeit füllten rd. 2000 Menschen noch die Bierzelte. Und die Schiffsschaukel quietschte.


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Eichenzells "grüne Lunge" vom Kirchturm aus gesehen


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„Es ist Winter in Eichenzell, so weiss ist das Land …“


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Kaffeekränzchen. Was für ein Foto – mit diesen tollen Eichenzeller Charaktergesichtern. Wir sehen v.l.: „ Zaiesch Moarche“, die Herzdame von „Schelle Franz“ – Franz Müller - daneben Schw. Iduara. Verdeckt ist Schw. Silesia. Und  dann sehen wir Fr. Hanselmann, Pfarrer Heims „Gute Seele“ für Haushalt, Hof und Garten - gefolgt von Schw. Maria-Luise. Auch dabei sind Sophie und Wilhelm Schäfer, Eltern des unvergessenen Josef Schäfer, der in der Gemeinde und auch als Küster, viele Jahre tätig war.  Die Dame im weißen Blüschen ist Therese Laibold -  Mutter von „Schmiede Helmut“ – H.Laibold


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Frau Hanselmann im "Poarschgoadde"


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Frau Hanselmann und Helga Stey beim "Smalltalk"


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Hier ein „Milchkannenstützpunkt“ an der Einbiegung zur hist. „Sandgass“ – der heutigen Turmstrasse. Wir sehen auch die längst verschwundene Scheune, gegenüber der Alten Schmiede, in der einst u.a. der Eichenzeller Leichenwagen untergebracht war. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1967, denn die Schlossmauer ist im Zuge der Strassenverbreiterung schon nach hinten versetzt – was hier schön zu sehen ist. Parallel laufen die Vorbereitungen für den Umbau des Schlösschens – 1969/70/71


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Das „Schäferhäuschen“ und ein weiterer „Mellichkannestützpunkt“ geben hier dem Betrachter Auskunft, wie Dorfidylle in den 50ern ausgeschaut hat. „Unn de Kerch guckt zo!“


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Das Schäferhäuschen gehörte über Jahrhunderte zum Schloss, wurde aber 1968 im Zuge der Ortskerngestaltung abgebaut


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Marienstatue vor der St. Peter & Paul Kirche. Die kleine Anlage, hier noch mit Stufen, wurde errichtet, zur Erinnerung an die Toten im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Pfarrer Paul Göb war damals Mitinitiator der Gedenkstätte. Wir schreiben das Jahr 1891.


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Mit Hilfe der amerikanischen Streitkräfte – lange in Fulda stationiert – wurde die Kirchturmspitze per Hubschrauber heruntergeholt und restauriert. Ganz oben „ operierten Dachdeckermeister Otto Gruß, sein Sohn im 2. Lehrjahr Otti und Mitarbeiter ´Hütsche Emil`.

Auf dem Foto v. links stehend: Pfarrer H.J. Heim, Helmut Herber, Theo Weber, Richard Bernhard und Bgm. Karl Ebert.                                                   

Unten v. links:  Ganz links, unbekannt. `Hütsche Emil` in der Mitte und Meister Otto Gruß.  Das Ganze war in 1961.


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Impressionen aus der Dorfmitte. Eichenzell „schält“ sich Ende der 60er Jahre. Gebäude werden entfernt, andere werden umgestaltet und neue kommen hinzu.


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Der Umbau des ehemaligen Burgsitz in den Jahren 1970/71 zum Verwaltungssitz der Großgemeinde mit Kultursaal, Kegelbahn und Schloßkeller


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2022


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Von 'Wesse Stefans' Balkon auf das abendliche Eichenzell


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Impressum

Text, Bildlegenden, Repros, Titelfoto von Klaus W. Sitzmann

Quellen:

  • Persönliche Erinnerungen des Textautors durch Gespräche über einen Zeitraum von 50 Jahren, mit Geschichtswissenden aus Eichenzell wie Phillip Müller, Otto Herber, Arthur Spiegel und gelegentlich auch mit Wolfgang Heuser.

Außerdem:

  • Fest – und Jubiläumsbroschüren
    Pfarrei St. Peter und Paul
    W. Heuser/ A. Spiegel 1981

  • 450 Jahre Schlösschen Eichenzell
    Herausgeber Gem. Eichenzell 1998
  • 1000 Jahre Eichenzell,
    Gestalt und Wandel einer Gemeinde
    in Vergangenheit und Gegenwart 1971

Bildnachweise:

  • Otto Herber
    AE1, AE2, AE4, EH5, EH8, EH9, EH10, EH11, EH12, EH14
  • Fundus Altbgm. Karl Ebert
    AE3, EH13, EH16-EH30
  • Fundus Goswin Kramer
    EH4
  • Unbekannter Fotograf
    EH1, EH2, EH3, EH6, EH7, EH15
  • Klaus W. Sitzmann
    EH31, EH32